Mint im Kinderzimmer

Mint - also blasses Türkis oder Blaugrün - ist eine vielseitige Farbe, egal ob als Wandfarbe, Möblierung oder Akzent, ob im Kinderzimmer, Flur oder Bad.

In der Hauptsache wird Mint einfach aus Weiß, Blau und Gelb gemischt - aber für den richtigen Ton gibt es ein paar Regeln zu beachten. Ich bringe euch hinsichtlich Mint auf den neusten Stand und erkläre: Worauf müsst ihr achten? Woher kommen die Eigenschaften dieser Farbe? Kurz gefragt:

Warum mint?

Wandfarbe in Blassmint mit weißem Kontrast
Wandfarbe in Blassmint mit weißem Kontrast

 

Mint ist mit einem hohen Blau- und Grünanteil eigentlich eine kühle Farbe, aber wirkt dennoch nicht kalt. Warum ist das so? Mint gehört zu den Grüntönen, und wer beim Wasserfarb-Mischen gut aufgepasst hat, weiß, dass man Grün durch Mischen von Gelb und Blau erhält. Der Gelbanteil ist also das Geheimnis, warum Mint zwar so frisch, aber dennoch auch fröhlich und freundlich wirkt und auch, warum es sich so hervorragend mit Gelb kombinieren lässt (hier kommt auch der Komplementärkontrast ins Spiel, aber das erkläre ich ein anderes Mal).


In der CMYK-Farbpalette wird Mint lediglich durch C (für Cyan) und Y (für Yellow) gemischt. Magenta und Schwarz sind nicht enthalten. Das Hinzumischen von Weiß steuert die Sättigung, also wie leuchtend euer Mint wirkt. Mehr Weiß lässt den Farbton "pastellig", also blasser wirken. Mehr Gelb lässt euer Mint wärmer und mehr Schwarz weniger bunt wirken. Diese Effekte können je nach Fläche, vor allem für Wandfarbe, gewollt und fast notwendig sein. Im Folgenden zeige ich euch, wie ihr Mint verändern könnt:

Mint richtig mischen

Wenn ihr mit weißer Farbe und Abtönfarben Mint selber mischen möchtet, solltet ihr folgendes parat halten:

  • weiße Farbe (als Basis)
  • Cyanblau (Abtönfarbe)
  • Gelb (Abtönfarbe)
  • Schwarz (Abtönfarbe)
  • Holzstab / Farbrührgerät

Je nach Menge ist so ein Rühraufsatz für die Bohrmaschine wirklich praktisch, aber natürlich kann man eine kleine Menge Farbe auch mit der Hand am Arm mischen. Wichtig: Gründlich, gründlich, gründlich rühren! Schwarze oder gelbe Schlieren auf der Wand sind später ärgerlich.

Entnehmt zunächst eine kleine Menge Weiß aus dem Eimer, damit ihr genügend Platz zum Mischen und Rühren habt. Gebt dann vorsichtig einen Schuss Blau und deutlich weniger Gelb in euren Eimer. Da Mint zu den bläulichen Grüntönen gehört, muss das Gelb hintenanstehen, sonst bekommt ihr saftiges Hellgrün :)
Lieber auf mehrere Anläufe herantasten, nachschütten geht nämlich immer, aufhellen nur bedingt.
Damit das Ganze nicht aussieht wie im Schwimmbad, empfehle ich, die Farbmischung mit einem Klecks Schwarz abtönen. Vorsicht: mit Schwarz ganz behutsam arbeiten, probiert wirklich nur eine kleine Menge! An einer Stelle der Wand mit einem Pinsel antesten und trocknen lassen. Mint wird beim Trocknen in der Regel heller und wirkt an der Wand in großer Fläche intensiver als im Eimer.

Mint
Mint

Mint in seiner reinen Form, gemischt nur aus Cyanblau und Gelb, tritt in den Vordergrund und ist eine recht "laute" Farbe.

Blasses Mint
Blasses Mint

Mischt ihr Mint mit Weiß, wird es blasser und pastelliger, wirkt also ruhiger und gibt Weite.

Abgetöntes Mint
Abgetöntes Mint

Ein wenig mit Schwarz und Weiß "abgetönt", wirkt das Mint weniger knallig und dafür edler und beruhigend.

Dunkles Mint
Dunkles Mint

Ein dunkles Mint wird zu einem kühlen dunklen Flaschengrün.


Vergesst aber nicht, dass die Farbe auf jedem Monitor oder Handybildschirm anders aussieht!

Bedeutung und Wirkung von Mint und Türkis

Türkis zählt zu den kühlen Farben, dies liegt am hohen Blauanteil. Dennoch wirkt Mint aber nicht kalt. Warum ist das so? Mint gehört zu den Grüntönen, und wer beim Wasserfarb-Mischen gut aufgepasst hat, weiß, dass man Grün durch Mischen von Gelb und Blau erhält. Der Gelbanteil ist also das Geheimnis, warum Mint zwar so frisch, aber dennoch auch fröhlich und freundlich wirkt und auch, warum es sich so hervorragend mit Gelb kombinieren lässt.

Ein weiterer Grund für die Harmonie mit Gelb ist der sog. Komplementärkontrast, also die vom menschlichen Auge und Gehirn als positiv wahrgenommene Kombination zweier Komplementärfarben, nach Ausgleich durch einen Gegenpol. Dies ist im Alltag zwar selten so plakativ wie in der Farblehre umsetzbar (Blau und Orange, bäm!), aber wenn ihr euch fragt, warum Dunkelblau und Gold so gut zusammenpassen, dann liegt dies am Komplementärkontrast. Gleiches gilt für Mint, das zu einem maßgeblichen Anteil Blau enthält. Ein ins Orange gehendes Sonnengelb passt besonders gut, da die Komplementärfarbe von Grün (das ebenfalls im Mint enthalten ist), Rot ist.

In der Farbwirkung wird Türkis oder Mint als frisch und beruhigend empfunden, was eine klassische Wirkung der Grün- und Blautöne ist. Durch den hohen Weißanteil wirkt die Farbe aber zusätzlich sehr freundlich, was sie besonders im Wohnbereich zu einem passenden Begleiter macht. Reine Farben wirken häufig bunt und laut und ermüden das Auge, daher ist eine leichte Abtönung mit Schwarz (das in Kombination mit Weiß zu Grau wird) empfehlenswert. Dies beruhigt die Farbe zusätzlich.
In der Farbpsychologie steht Mint mit seinen Anteilen von Grün (Wachstum und Harmonie), Gelb (Energie und Lebensfreude) und Blau (Ruhe und Gelassenheit) als Mittler zwischen Hirn und Herz, wirkt also ausgleichend und beruhigend. Gleichzeitig verbinden wir Klarheit und Frische damit, was sicher auch mit der Anmutung von türkisblauem Wasser zusammenhängt.

Mint kombinieren

Die meisten Möbelhölzer sind nichts anderes als ganz blasses Orange, daher passt Mint sehr gut zu den meisten Holztönen, vor allem sanfte Eiche, Birke oder Esche, also helle Hölzer. Mit klaren Ansagen wie Schwarz und Weiß wirkt Mint aber ebenfalls als vermittelnder und verbindender Akzent.

Farben und Materialien zum Kombinieren: Schwarz, Weiß, helles Cremeweiß, Holz, Gelb und Orange als Akzent

Ein paar Tipps für Mint an der Wand:

  • Möchtet ihr nur eine Wand streichen? Schaut euch im Raum um und überlegt, welche Wand den Farbklecks am besten verträgt. Ist das Fenster gegenüber, wirkt die Wand heller als wenn ihr die Fensterwand selbst farbig streicht, da das Tageslicht hier direkt einfallen kann.
  • Vorsicht mit Schwarz, vor allem beim Wandfarben selber mischen! Wenig reicht in der Regel bereits aus und an der Wand wirkt eine Farbe in der Regel immer dunkler als auf einer kleinen Fläche im Eimer. Wenn ihr selbst mischt, rührt sehr gut um, sonst habt ihr später dunkle Flecken an der Wand. Am besten mit einem Rühraufsatz für die Bohrmaschine.
  • Wählt im Zweifelsfall immer den helleren, blasseren Ton. Eine große Wand wirkt immer intensiver mehr als ein Farbkärtchen im Baumarkt.
  • Probiert an einer Stelle aus, ob euch der gemischte Ton gefällt, und beachtet, dass die Farbe beim Trocknen ihre Helligkeit ebenfalls noch einmal verändert.

Mint ist also eine sehr vielseitige und veränderbare Farbe, die ich persönlich sehr mag, vor allem in der helleren, abgetönten Form.